Weissenberge - Der Murgang vom 2. Sept. 2010
Der beliebte und sonnige Ausflugs- und Ferienort in der Ferienregion Elm im Kanton Glarus, 1300 m.ü.M.



Zu den aktuellen Ereignissen in der Strassenkorporation.

Der Murgang vom 2. Sept. 2010 auf die Weissenberger Strasse unterhalb der Blatten.



Der Rutsch oder Murgang vom 2.9.2010 betraf die dritte Runse unterhalb der Blatten (Ausgesprengtes Strassenstück unterhalb vom Bruchplatz, wo die Schiefer, "Platten", zutage treten). Das Abrissgebiet befindet sich etwa 120m (Bachlänge) bergaufwärts etwa 10m oberhalb des alten Alpweges (Siegfriedkarte, im Gelände noch gut erkennbar), und 50m unterhalb der Waldgrenze zu den untersten Wiesen der Chriesbaumplanggen. Ueber den bei der Endibrücke oberhalb der Blockmauer wegführenden schmalen Fussweg kann das Gebiet von oben her erreicht werden.

Bilder vom 2. Sept. 2010 um ca. 21h






Noch donnern Nachrutsche und Steine zu Tal...



Woher kommt das Wasser und der Schutt?

Im Abrissgebiet gabelt sich der Bach. Die östliche Runse kommt aus einem markanten Quellgebiet weit oben am Wanderweg ins Chrauchtal. Dort wurde schon vor langer Zeit das Wasser über die vorderste Wildheuplangge (die unten im Farnkraut endet) und das zum Sülzli gehörende Weidestück in die Endirus abgeleitet. Der frühere Holzkasten zur Wasserfassung wurde durch einen Betonschacht ersetzt. Doch der Einlauf 2m oberhalb wird bei Hochwasser schnell zugeschwemmt.

Es ist wohl ein generelles Problem der heutigen Zeit dass Wasserableitungen der Alten, viele Gräben und Rohre, heute kaum noch bekannt sind und noch weniger regelmässig unterhalten werden. Die damaligen Erbauer wussten um deren Sinn!

Der Hauptgrund war aber sicher der regenreiche Sommer, der ja auch im Chrauchtal Jarhundertschäden verursacht hat (mehr...) und den Boden aufgeweicht hat.

Der im folgenden Bild sichtbare Abriss fand indessen im westlichen Arm der Runse statt.


Gemeindearbeiter und Vorstand der Strassenkorporation am anderen Morgen beim Oeffnen der Wasserableitung im Quellgebiet des östlichen Baches (blau auf der Karte oben)


Das Quellgebiet (roter Pfeil) befindet sich 30m unterhalb des Wandersweges ins Chrauchtal (ab Meissenbödeli), kurz vor dem höchsten Punkt in den Chriesbaumplanggen, wo in einer trockenen Runse bergseits Geröll liegt. Der Schacht im Brennesseldickicht ist erkennbar durch einen grossen Stein, der auf dem Deckel liegt.
Wenige Meter oberhalb gabelt sich der Bach und vereint sich wieder 5m unterhalb, und es tritt eine Eternitröhre zutage (Quellfassung), an der sich die früheren Wildheuer ihr Kaffewasser holten. Es war der höchstgelegene Wasserpunkt in diesem Heugebiet und sei gutes Wasser gewesen, sagten Hans-Heiris Eltern.


Im Abrissgebiet wo sich der Bach gabelt liegt noch viel loses Material, das beim nächsten Gewitter herunterkommen kann.

Der Murgang etwa auf halbem Weg zur Strasse hinunter. Im Gelände liegen noch viele lose Steine und Baumstrünke, die jederzeit herunterkommen können.


Der alte Weg ( rechts im alten Bild auf diesem Link) ist immer noch begehbar und führt ins Abrissgebiet:


Hier, am Ostende der Wiese beim Bruchplatz, etwa auf der Höhe des "Ulmensteins", aber 100m östlich, beginnt der alte Alpweg ins Chrauchtal, der als flache, etwa 1.5m breite angedeutete Geländeterrasse noch gut sichtbar ist und wohl von Jägern und vom Wild auch noch benützt wird (siehe Siegfriedkarte).

Blick die Runse hinauf von der Strasse:


Ansicht der Strasse am 5. Sept. 2010. Der Schacht ist wieder offen und schluckt das stark zurückgegangene Wasser.